Seit dem 07.02. haben wir unseren zweiten Grand California, in dieser Zeit haben wir 1000 Kilometer zurück gelegt. Wir wollen euch an unseren Erfahrungen der ersten 1000 Kilometer teilhaben lassen. Einige haben es eventuell schon auf Instagram oder Facebook mitbekommen, dass der Start schon nicht der Beste gewesen ist.
- Kilometerstand 20, folgende Mängel waren ab Werk vorhanden
- Der Wasserhahn im Badezimmer ist locker und muss getauscht werden.
- Die Badezimmertüre schließt nicht richtig, laut VW ist diese verzogen und muss ebenfalls getauscht werden.
- Defekte Spüle, das komplette Bauteil war verzogen und verbeult. Die Spüle konnte als Trommel genutzt werden.
Das nächste Problem sollte bei Kilometerstand 200 auftreten, die Grand California Besitzer unter euch werden es kennen, die Heizung schaltet sich von alleine aus. Ohne Fehler, ohne Grund. Alleine über dieses Problem könnte man einen kompletten Beitrag verfassen. Hierzu hat Volkswagen derzeit keine Lösung! Wir warten auf eine Rückmeldung aus der entsprechenden Abteilung.
Kilometerstand 1000, hatte ich ganz dicke Überraschung für uns parat.
Unser Cali hat eine richtig dicke Delle im Seitenteil, diese ist nicht durch eine Krafteinwirkung durch uns entstanden. Wir vermuten, dass das Seitenteil beziehungsweise das Fenster unter Spannung eingesetzt worden sind und es je nach Temperatur zu dieser Delle kommt. Auch an diesem Thema ist Volkswagen dran und meldet sich mit einem entsprechenden Feedback.
Zum Fahrverhalten gibt es nur positives zu sagen, es ist ein Crafter und dieser fährt sich wirklich toll. Man vergisst während der Fahrt immer, wie groß der Grand California ist. Achtet man nur auf das Cockpit könnte man denken, man sitzt in einem Golf. Der Verbrauch hat sich mittlerweile auf gute 9,5 Liter Diesel pro 100 Kilometer eingependelt. Bedenkt man die Größe und das Gewicht, ist das vollkommen okay. Bis jetzt haben wir Diesel für rund 300 Euro verbraucht.
Am letzten Wochenende hatten wir einen Lessons Learned Moment. Auf dem Grand California Treffen wollten wir das erste Mal die Heizung im Elektrobetrieb nutzen, wir hatten einen Landstrom Anschluss und somit hatte sich das für uns angeboten. So war der Gedanke, aber wir sollten schnell eines Besseren belehrt werden. Draußen war es mit vier Grad relativ kalt und die Heizung hatte also entsprechend zu tun. Wir haben überhaupt nicht bedacht, dass die Elektroheizung 1,8 Kilowatt verbraucht. Ihr könnt euch also vorstellen, wie doof die Gesichter waren, als nach zwei Stunden die drei Euro für den Strom verbraucht waren. So schnell kann man 3,6 Kilowatt verbrauchen. Wenn man jetzt drüber nachdenkt, war das natürlich abzusehen, aber wir hatten es absolut nicht auf dem Schirm. In Zukunft wissen wir, die Elektroheizung lohnt sich nur, wenn man eine Stromflat auf dem Camping- oder Stellplatz hat. Ansonsten ist es günstiger die Dieselheizung zu nutzen und das sogar bei den aktuellen Preisen.
Wir haben uns überlegt, immer in Schritten über die Erlebnisse mit unserem Grand California zu schreiben. Die nächsten Erlebnisse und Erfahrungen haben wir uns auf den Zettel für die 5000 Kilometer Marke geschrieben. Gibt es in der Zwischenzeit Updates zu den offnen Punkten, so teilen wir das direkt mit euch.
Update vom 30.03.2022
Wir haben in der Zwischenzeit ein erstes Feedback von Volkswagen zur Heizung und der Delle in der Seitenwand erhalten.
Zur Heizung gibt es, wie schon oben erwähnt, keine Lösung. Diese Aussage haben wir nun auch schriftlich bekommen. Die Fachabteilung arbeitet derzeit an einer Lösung, kann aber noch nicht abschätzen, ob und wann eine funktionierende Lösung vorliegt. Den genauen Wortlaut zitieren wir an dieser Stelle noch nicht, da wir sehr dankbar für die offene Kommunikation des Autohauses sind. Wir möchten nicht, dass ein Händler der sehr transparent ist, Probleme mit einem unfähigen Hersteller bekommt.
Die Aussage von Volkswagen zur Delle ist allerdings so unglaublich, dass wir diese zitieren müssen, da es sich um eine offizielle Aktion handelt.
Auf der linken oder rechten Fahrzeugseite bilden sich eine oder mehrere Einfallstellen/ Dellen im Seitenteil im Bereich der Verklebung zwischen den seitlichen Spriegeln oder dem Dachrahmen mit dem Seitenteil.
Während des Fahrbetriebs bilden sich neben dem Fahrzeug Zonen mit Unter- oder Überdruck. Die daraus resultierenden Kräfte können den Stützkleber zwischen den Spriegeln und dem Seitenteil verformen, wodurch sich eine bleibende Einfallstelle bilden kann. Die Verklebung im betroffenen Bereich durchtrennen und das Seitenteil mit den Spriegeln neu verkleben
Somit soll unser neuer Grand California innen komplett demontiert werden um eine fehlerhafte Verklebung ab Werk zu beheben. Dieser Reparatur haben wir nicht zugestimmt und bestehen nun auf die Lieferung eines neuen mangelfreien Fahrzeugs. Die Wut und der Frust sitzen an dieser Stelle noch sehr tief. Es ist uns unerklärlich wie ein Fahrzeughersteller so eine schlampige Arbeit aus dem Werk an die Kunden ausliefert. Wir werden über die weitern Schritte hier berichten.